Kulturpolitik
06.6.23

Kulturappell
«Aufbruch statt Abbruch:
Rettet den UM!BAU!»

Die freie Theater- und Tanzszene setzt sich für ein Kulturhaus ein. Eine Aktion der igKultur Ost, ig tanz ost, t. Ostschweiz und vielen mehr.

Auf­bruch statt Ab­bruch: Ret­tet den UM!BAU !

Die freie The­a­ter-, Tanz- und Mu­sik­sze­ne be­dau­ert die Zer­stö­rung des The­a­ter­pro­vi­so­ri­ums UM!BAU und for­dert ein spar­ten­über­grei­fen­des Kul­tur­haus in der Stadt St.Gal­len.

Die freie The­a­ter- und Tanz­sze­ne hat kei­nen Ort in der Stadt St.Gal­len. Die freie Mu­sik­sze­ne hat kei­nen Kon­zert­saal. Li­te­ra­tur, Per­for­mance, Jazz sind ohne fes­tes Haus. Gast­spie­le ma­chen einen Bogen um die Stadt St.Gal­len. Kurz­um: Der Kul­tur­stadt feh­len Kul­tur­räu­me. Und das seit Jahr­zehn­ten. Die stän­di­ge Raum­su­che bremst Pro­jek­te aus, hemmt die Kre­a­ti­vi­tät, ver­hin­dert Aus­tausch, pro­du­ziert Kos­ten. Jetzt reichts. St.Gal­len braucht ein Kul­tur­haus.

Die­ses Haus gibt es: Das Pro­vi­so­ri­um von Kon­zert und The­a­ter St.Gal­len, ge­nannt UM!BAU.

Ein wert­vol­ler Holz­bau, mit tol­ler Bühne, gross­zü­gi­ger Büh­nen­tech­nik, hoch­ge­lob­ter Akus­tik, pracht­vol­lem, viel­fäl­tig be­spiel­ba­rem Foyer, ein Kul­tur­haus mit aller not­wen­di­gen In­fra­s­truk­tur: Hier hat das The­a­ter St.Gal­len als Er­satz für das in Re­no­va­ti­on be­find­li­che The­a­ter­ge­bäu­de drei Jahre lang ge­spielt. Am 11. Juni 2023 ist die letz­te Vor­stel­lung im UM!BAU. Da­nach soll er ab­ge­bro­chen wer­den. Das darf nicht sein. Das Haus muss ge­ret­tet und der frei­en Szene zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den. Es ist Zeit für einen UM!SCHWUNG.

Das Be­dürf­nis ist klar: St.Gal­len hat eine vi­ta­le Kul­tur-Szene.

Aber es feh­len Räume zum Pro­ben, zum Ent­wi­ckeln neuer Pro­jek­te und für Auf­füh­run­gen. The­a­ter im Hal­len­bad? Tanz im Schau­fens­ter? Per­for­mance im Stadt­park? Ni­schen-Spiel­or­te sind span­nend, aber kein Er­satz. Erst ein Haus schafft Iden­ti­tät und Sicht­bar­keit, es er­mög­licht Pro­ben, Be­geg­nun­gen, Auf­füh­run­gen und Gast­spie­le. Im Kul­tur­kon­zept 2020-28 der Stadt St.Gal­len steht klipp und klar: St.Gal­len re­a­li­siert ein «pro­fes­si­o­nell ge­führ­tes Haus für die Frei­en». Nur: Pas­siert ist bis­her nichts.

Die For­de­rung ist alt: Seit den 1980er-Jah­ren kämp­fen die frei­en Tanz- und The­a­ter­schaf­fen­den.

Ein Werk­haus, Pro­be­räu­me, bes­se­re Pro­duk­ti­ons- und Auf­füh­rungs­be­din­gun­gen, ein Ort für Ko­ope­ra­ti­o­nen: Dafür set­zen sich die Tanz- und The­a­ter­schaf­fen­den und an­de­re Spar­ten seit Jahr­zehn­ten ein. Die Hoff­nun­gen haben sich immer wie­der zer­schla­gen – die Reit­hal­le, die Ton­hal­le, das Mum­men­schanz-Haus, die Lo­kre­mi­se, das Zeug­haus… und jetzt der «UMBAU». Die Po­li­tik schläft. Das 7-Mil­li­o­nen-Pro­vi­so­ri­um soll ab­ge­ris­sen wer­den, Mil­li­o­nen wer­den sinn­los ver­locht.

Ty­pisch St.Gal­len? Nein: Die Frei­en glau­ben wei­ter­hin an ein spar­ten­über­grei­fen­des, par­ti­zi­pa­tiv ge­führ­tes, nie­der­schwel­li­ges Kul­tur­haus.

Das Pro­vi­so­ri­um auf dem Un­te­ren Brühl ist noch wie neu. Es könn­te für wei­te­re drei Jahre hier ste­hen blei­ben oder an einem neuen Ort für eine lang­fris­ti­ge Nut­zung auf­ge­baut und bau­lich an­ge­passt wer­den. Nach­hal­tig­keit statt Wert­zer­stö­rung ist das Gebot der Stun­de. Und die Ge­le­gen­heit war noch nie so güns­tig wie jetzt, wo ein Haus schon vor­han­den ist. Die IG Kul­tur Ost hat im Namen der frei­en Kul­tur­sze­ne ein ent­spre­chen­des Ge­such für einen Pi­lot­be­trieb der frei­en Szene im UM!BAU ge­stellt und einen Fi­nan­zie­rungs­plan vor­ge­legt. Aber Stadt und Kan­ton sagen ohne Be­grün­dung: Nein.

Wir, die Un­ter­zeich­nen­den die­ses Kul­turap­pells, for­dern von Stadt und Kan­ton St.Gal­len die Ret­tung des UM!BAUS und klare Schrit­te hin zu einem Haus für die Kul­tur – ge­mein­sam mit der frei­en Kul­tur.

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