Kulturpolitik
28.1.21

Soziale Absicherung:
igKultur Ost für das 
«Zürcher Modell»

Kurz- und langfristig braucht es neue Ansätze zur sozialen Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden. Mit dem befristeten Grundeinkommen für Kulturschaffende hat der Kanton Zürich ein Instrument geschaffen, das eine würdige Überbrückung des Berufsverbot ermöglicht, aber auch aufzeigt, wie eine soziale Absicherung in Zukunft aussehen könnte. 

Die ig­Kul­tur Ost for­dert die Ost­schwei­zer Kan­to­ne auf, das «Zür­cher Mo­dell» zu über­neh­men und Kul­tur­schaf­fen­den damit eine Per­spek­ti­ve zu bie­ten.

Seit bald einem Jahr leben Kunst- und Kul­tur­schaf­fen­de mit einer kon­ti­nu­ier­lich un­si­che­ren Auf­trags­la­ge und fak­tisch ohne Be­rufs­per­spek­ti­ve. Das ist für Kul­tur­un­ter­neh­men und Künst­ler*in­nen glei­cher­mas­sen eine Her­aus­for­de­rung. Die Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men (Kurz­a­r­beit, Aus­fall­ent­schä­di­gun­gen und neu Trans­for­ma­ti­ons­pro­jek­te) für Kul­tur­un­ter­neh­men funk­tio­nie­ren, den Um­stän­den ent­spre­chend, gut. Schlech­ter sieht es für ein­zel­ne Kul­tur­schaf­fen­de aus.

Zwar be­grüsst die IG Kul­tur Ost die Wie­der­auf­nah­me der Aus­fall­ent­schä­di­gung für Kul­tur­schaf­fen­de bis Ende 2021. Doch diese hat einen Haken: Nach bald einem Jahr in der Krise klafft eine gäh­nen­de Leere in den Auf­trags­bü­chern der Kul­tur­schaf­fen­den. Und wo kein En­ga­ge­ment, da keine Ent­schä­di­gung. Die Aus­fall­ent­schä­di­gung für Ein­zel­per­so­nen wird der Si­tua­ti­on vie­ler Be­trof­fe­ner in der fort­ge­schrit­te­nen Phase der Pan­de­mie nicht ge­recht.

Der Kan­ton Zü­rich hat die miss­li­che Lage er­kannt und mit dem be­fris­te­ten Gr­und­ein­kom­men für pro­fes­si­o­nel­le Kul­tur­schaf­fen­de ein un­bü­ro­kra­ti­sches Mit­tel im Kampf gegen die Pre­ka­ri­sie­rung ge­schaf­fen. Der vor­ge­schla­ge­ne Be­trag von mo­nat­lich 3840 Fran­ken wird rü­ck­wir­kend für De­zem­ber 2020 und vor­erst bis Ende April 2021 aus­be­zahlt. Ver­blei­ben­de Ein­künf­te, Bei­trä­ge aus EO-Ent­schä­di­gung und Not­hil­fe via Suisse Cul­ture So­cia­le wer­den vom Be­trag ab­ge­zo­gen.

Die Pan­de­mie zeigt auf, dass viele Kul­tur­schaf­fen­de fi­nan­zi­ell schlecht ab­ge­si­chert sind und am oder unter dem Exis­tenz­mi­ni­mum leben. Neben den kurz­fris­ti­gen Mass­nah­men zur Ab­fe­de­rung des Be­rufs­ver­bots ist es des­halb wich­tig, sich Ge­dan­ken zur lang­fris­ti­gen Auf­bes­se­rung der so­zi­a­len Si­cher­heit einer gan­zen Bran­che zu ma­chen.

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