Kulturpolitik
15.4.23

Gesuch um Verlängerung: 
Baubewilligung und Nutzung des Provisoriums UMBAU

Es folgt das Gesuch der igKultur Ost an die Stadt und den Kanton St.Gallen mit dem Antrag, die Baubewilligung für das Provisorium UMBAU von Konzert und Theater St.Gallen auf dem Unteren Brühl in St.Gallen um drei Jahre bis Ende 2026 zu verlängern und das Gebäude für eine dreijährige Pilotphase einer gemischten, gemeinsam entwickelten Nutzung von Konzert und Theater St.Gallen und freier Tanz- und Theaterszene zur Verfügung zu stellen.


Sehr ge­ehr­te Frau Re­gie­rungs­rä­tin Su­san­ne Hart­mann,
sehr ge­ehr­te Frau Re­gie­rungs­rä­tin Laura Bu­cher,
sehr ge­ehr­te Frau Stadt­prä­si­den­tin Maria Pappa,


hier­mit stel­len wir ein Ge­such an die Stadt und den Kan­ton St.Gal­len, die Bau­be­wil­li­gung für das Pro­vi­so­ri­um UMBAU von Kon­zert und The­a­ter St.Gal­len auf dem Un­te­ren Brühl in St.Gal­len um drei Jahre bis Ende 2026 zu ver­län­gern und das Ge­bäu­de für eine drei­jäh­ri­ge Pi­lot­pha­se einer ge­misch­ten, ge­mein­sam ent­wi­ckel­ten Nut­zung von Kon­zert und The­a­ter St.Gal­len und frei­er Tanz- und The­a­ter­sze­ne zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die IG Kul­tur Ost stellt das Ge­such im Namen und im Auf­trag von The­a­ter-, Tanz-, Per­for­mance- und Mu­sik­schaf­fen­den und In­sti­tu­ti­o­nen aus der frei­en Kul­tur­sze­ne.

Nach­ste­hend fin­den Sie Er­läu­te­run­gen zur Aus­gangs­la­ge, zu den Be­dürf­nis­sen der frei­en Szene und den po­li­ti­schen Grund­la­gen eines «Hau­ses für die Frei­en», In­for­ma­ti­o­nen zur IG Kul­tur Ost sowie ein Kurz­kon­zept für die Mit-Be­spie­lung von UMBAU und Lo­kre­mi­se durch die freie Szene in Ko­ope­ra­ti­on mit Kon­zert und The­a­ter St.Gal­len.


1 Aus­gangs­la­ge

Das Pro­vi­so­ri­um UMBAU dient Kon­zert und The­a­ter St.Gal­len (KTSG) als Er­satz­spiel­stät­te wäh­rend der Zeit der Re­no­va­ti­on des The­a­ter­ge­bäu­des. In den drei Jah­ren sei­ner Nut­zung von der Spiel­zeit 2020/21 an hat sich das Pro­vi­so­ri­um (nach pan­de­mie­be­dingt schwie­ri­gem Start) als aus­ge­zeich­ne­ter The­a­ter­raum be­währt.

Die Son­der­be­wil­li­gung für den Bau läuft Ende 2023 aus. Ver­su­che des Kan­tons, für seine künf­ti­ge Nut­zung an­de­re Ge­mein­den zu ge­win­nen, schei­ter­ten, nach­dem in drei in­ter­es­sier­ten Ge­mein­den (Buchs, Alt­stät­ten, Goldach) Be­völ­ke­rung oder Be­hör­den ent­spre­chen­de Kre­di­te ab­ge­lehnt haben.

1.1 Ein­fa­che An­fra­ge Peter Oli­bet im Stadt­pa­r­la­ment

Im Ok­to­ber 2022 reich­te Stadt­pa­r­la­men­ta­ri­er Peter Oli­bet eine Ein­fa­che An­fra­ge zur Zu­kunft des Pro­vi­so­ri­ums ein. Oli­bet schlug darin vor, die Son­der­be­wil­li­gung für den Bau am heu­ti­gen Stand­ort um drei Jahre zu ver­län­gern und den UMBAU als «Labor» für die freie Szene zur Ver­fü­gung zu stel­len.

«Der Wunsch nach einem Haus für die freie Szene und das – nach dem Ab­schluss der Sa­nie­rung des The­a­ters – leer­ste­hen­de The­a­ter­pro­vi­so­ri­um könn­te zu einem Glücks­fall für die Kul­tur­schaf­fen­den in der Stadt St.Gal­len wer­den», schreibt Oli­bet und fragt den Stadt­rat, was für und was gegen eine be­fris­te­te Nut­zung des Pro­vi­so­ri­ums als «Haus für die freie Szene» sprä­che, was eine sol­che Zwi­schen­nut­zung kos­ten würde und wer als Trä­ger­schaft in Frage käme.

«Dank der Holz­bau­wei­se könn­ten wohl re­la­tiv ein­fach klei­ne­re, pas­sen­de­re Ein­hei­ten ge­schaf­fen wer­den», heisst es in der An­fra­ge wei­ter. Gröss­ter Kos­ten­punkt bei einer Über­nah­me wäre der Rück- und der Wie­der­auf­bau des Pro­vi­so­ri­ums. Wenn die Be­wil­li­gung auf dem Brühl ent­spre­chend ver­län­gert wür­den, wür­den diese Kos­ten ent­fal­len, so Oli­bet.

Im UMBAU könn­ten laut Oli­bet erste Er­fah­run­gen für ein spä­ter zu re­a­li­sie­ren­des, de­fi­ni­ti­ves Haus für die Frei­en ge­sam­melt wer­den, wie es im städ­ti­schen Kul­tur­kon­zept von 2020 ge­for­dert wird. (siehe unten). Zudem böten die un­ter­schied­li­chen Räume im Haus, ins­be­son­de­re das be­ste­hen­de Foyer, die Mög­lich­keit wei­te­rer Nut­zun­gen, wie zum Bei­spiel als drin­gend be­nö­tig­ter Be­geg­nungs­raum für mi­gran­ti­sche Kul­tur­ver­ei­ne.

1.2 In­ter­pel­la­ti­on Mar­tin Sai­ler im Kan­tons­rat

Im Sep­tem­ber 2022 hat Kan­tons­rat Mar­tin Sai­ler eine In­ter­pel­la­ti­on zur Zu­kunft des Pro­vi­so­ri­ums ein­ge­reicht. Sie fragt die Re­gie­rung na­ment­lich, ob es einen Plan B gebe, um doch noch einen neuen Stand­ort zu fin­den, und ob auch die an­de­ren Kan­to­ne an­ge­schrie­ben wer­den, um in ihren Ge­mein­den einen Platz zu fin­den?

Beide po­li­ti­schen Vor­stös­se sind noch nicht be­ant­wor­tet.

1.3 An­ge­bot von The­a­terdi­rek­tor Jan Hen­ric Bogen

Der de­si­gnier­te ge­samt­ver­ant­wort­li­che Di­rek­tor von KTSG, Jan Hen­ric Bogen, brach­te in der Folge eine pro­vi­so­ri­sche ge­mein­sa­me Nut­zung so­wohl von UMBAU als auch der Lo­kre­mi­se des The­a­ters zu­sam­men mit der frei­en Szene ins Spiel. Er stell­te den Vor­schlag an einer Po­di­ums­dis­kus­si­on im St.Gal­ler Kul­tur­raum Pool vor (17. Ja­nu­ar), Be­rich­te hier: Neue Hoff­nung auf ein St.Gal­ler «Kul­tur­haus» (Sai­ten), Die Zeit drängt: Die St.Gal­ler Kul­tur­sze­ne for­dert ver­schärft ein Haus für die freie Szene (Tag­blatt). Link zum Live-Stream: auf dem Ins­ta­gram-Kanal der IG Kul­tur Ost.

Jan Hen­ric Bogen plä­dier­te dabei für eine «Ge­samt­s­chau», bei der – für den Fall einer Ver­län­ge­rung der UMBAU-Be­wil­li­gung – auch die Lo­kre­mi­se als Spiel­ort für die «Frei­en» ein­be­zo­gen wer­den könn­te. Dies ins­be­son­de­re auch des­halb, weil der gros­se The­a­ter­raum, als den sich der UMBAU in sei­ner heu­ti­gen Form prä­sen­tiert, für die teil­wei­se klein­räu­mi­ge­ren Pro­duk­ti­o­nen der frei­en The­a­ter- und Tanz­schaf­fen­den nur be­dingt ge­eig­net ist.

Die Idee einer ge­mein­schaft­li­chen Nut­zung von UMBAU und Lo­kre­mi­se stiess an der Po­di­ums­dis­kus­si­on vom 17. Ja­nu­ar 2023 auf viel Zu­spruch; auf Pla­ka­ten wur­den Vor­schlä­ge für den Pilot- oder La­bor­be­trieb ge­sam­melt. Eben­falls po­si­tiv ver­merkt wurde, dass mit dem UMBAU vor­über­ge­hend auch der Man­gel an Auf­füh­rungs­räu­men für na­ti­o­na­le oder in­ter­na­ti­o­na­le Gast­spie­le be­ho­ben wer­den könn­te, unter dem St.Gal­len lei­det und der zur Folge hat, dass Tour­nee­pro­duk­ti­o­nen seit Jah­ren einen Bogen um die Stadt ma­chen.

Der UMBAU sei als hoch­wer­ti­ges Ge­bäu­de kon­zi­piert und müss­te un­be­dingt über die Zeit des Um­baus hin­aus er­hal­ten blei­ben; 25 Jahre könne es min­des­tens hal­ten, liess sich The­a­terdi­rek­tor Wer­ner Si­g­ner bei der Er­öff­nung im Ok­to­ber 2020 zi­tie­ren. Der Bau er­fül­le alle An­for­de­run­gen be­züg­lich Si­cher­heit und Brand­schutz. Ein sol­cher Bau sei «eine Rie­sen­chan­ce für die Kul­tur­stadt St.Gal­len».


2 Die Be­dürf­nis­se der frei­en The­a­ter- und Tanz­sze­ne

«Die freie Szene ist in ver­schie­de­nen tem­po­rär be­grenz­ten Räu­men un­ter­ge­bracht. Die Auf­tritt­sor­te für den frei­en Tanz und das The­a­ter sind un­be­frie­di­gend. Die stän­di­ge Raum­su­che ver­braucht Ener­gie.» Die Sätze könn­ten aus dem Jahr 2023 stam­men – sie fin­den sich aber, zwan­zig Jahre frü­her, im Kon­zept für das da­mals so ge­nann­te T-Haus. «T» stand für Tanz, The­a­ter, Text und Ton. Das Haus soll­te Räume für die per­for­ma­ti­ven Küns­te bie­ten, für Auf­füh­run­gen eben­so wie zum Pro­ben, und damit eine Lö­sung bie­ten für die seit Jah­ren be­klag­te Raum­not. Das er­hoff­te Haus war um­fas­send ge­dacht, als «Ort der ge­sell­schaft­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung in und für St.Gal­len» und «Zen­trum für zeit­ge­nös­si­sche Kul­tur, Fes­ti­val­haus, Pro­duk­ti­ons- und Ar­beits­s­tät­te mit über­re­gi­o­na­ler Ausstrah­lung».

2002 war ein sol­ches Haus für die «Frei­en» erst­mals in greif­ba­re Nähe ge­rückt. Grund war das Mum­men­schanz-Haus, das die in St.Gal­len do­mi­zi­lier­te Pan­to­mi­men­trup­pe an der Expo 02 in Biel be­spielt und an­sch­lies­send der Stadt als Ge­schenk an­ge­bo­ten hatte. Der Stadt­rat schlug vor, es auf der Wiese vor dem Volks­bad auf­zu­stel­len. In der Volks­ab­stim­mung fiel das Pro­jekt dann durch, na­ment­lich weil eine in­nen­städ­ti­sche Grün­flä­che hätte ge­op­fert wer­den müs­sen. Aus­führ­li­ches zum Thema ist auf sai­ten.ch zu fin­den.

Neben dem T-Haus-Pro­jekt wären wei­te­re De­bat­ten um Kul­tur­raum in der Stadt St.Gal­len zu nen­nen:

- die lang­jäh­ri­gen Kon­tro­ver­sen um die Reit­hal­le, die ur­sprüng­lich ge­mischt ge­nutzt wer­den soll­te, für Reit­sport und für Kon­zer­te.
- di­ver­se kurz­zei­ti­ge Zwi­schen­nut­zungs­pro­jek­te (Hag­gen­stras­se 45, Kul­tur­kon­su­lat, «Gei­ler Block» in Rot­mon­ten, im Neu­dorf und in der La­chen, Nex­tex, Kino Rex, Ek­ke­hard …).
- Be­mü­hun­gen um ein Li­te­ra­tur­haus, ua. in der Villa Wie­sen­tal; heute ist das Li­te­ra­tur­haus Wy­bo­ra­da no­ma­disch an wech­seln­den Orten zu Gast.
- der «hei­mat­lo­se» Jazz­ver­an­stal­ter Gam­bri­nus, zwi­schen­zeit­lich aus der Not als «stadt­wei­ter Jazz­club» be­zeich­net, heute in wech­seln­den Lo­ka­len un­ter­wegs.


3 Die heu­ti­ge Raum­si­tua­ti­on

Für The­a­ter- und Tan­z­auf­füh­run­gen ste­hen in der Stadt St.Gal­len fol­gen­de Räum­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung:

Lo­kre­mi­se: gross­mehr­heit­lich von KTSG als Auf­füh­rungs- und Pro­duk­ti­ons­ort be­legt, Tech­nik für Drit­te muss hin­zu­ge­mie­tet oder sel­ber ge­stellt wer­den, es be­ste­hen kaum Zeit­fens­ter für freie Pro­duk­ti­o­nen.
Gra­ben­hal­le: von ein­zel­nen Tanz- und The­a­ter­grup­pen ge­nutz­ter Auf­füh­rungs­ort, al­ler­dings mehr­heit­lich durch Kon­zer­te und Club­ver­an­stal­tun­gen be­legt.
POOL: neuer Pro­beraum, keine Pu­bli­kums­ver­an­stal­tun­gen mög­lich wegen man­geln­dem Brand­schutz.
Kreuz­blei­che: mehr­fach Auf­füh­rungs­ort für Zir­kus­the­a­ter in Zel­ten (Cie. Buff­pa­pier, Cir­que de Loin). Im Som­mer 2023 ua. Spiel­ort des neue Inter-Fes­ti­vals «Paula». Keine dau­e­r­haf­te Nut­zung.

Di­ver­se Orte: Man­gels Auf­füh­rungs­ort wei­chen The­a­ter- und Tan­z­en­sem­bles immer wie­der auf the­a­ter­frem­de Lo­ka­li­tä­ten aus, u.a. das Pan­ora­ma Dance The­a­ter mit Auf­füh­run­gen in einer Klet­ter­hal­le, im Volks­bad, im Stadt­park etc.


4 Com­mit­ment von Stadt und Kan­ton

Auf Sei­ten der Stadt fand das un­be­strit­te­ne Raum­be­dürf­nis Ein­gang in das städ­ti­sche Kul­tur­kon­zept 2020. An pro­mi­nen­ter Stel­le ist dort als Mass­nah­me for­mu­liert: «Ein pro­fes­si­o­nell ge­führ­tes Haus bie­tet Ar­beits­räu­me und Auf­füh­rungs-, Ausstel­lungs- und Ko­pro­duk­ti­ons­räu­me für die freie Szene. Es funk­tio­niert spar­ten­über­grei­fend und er­mög­licht Gast­spie­le aus­wär­ti­ger Grup­pen.»

Auf Sei­ten des Kan­tons exis­tiert ein ähn­li­ches Be­kennt­nis. Die Kul­tur­för­der­stra­te­gie 2020 bis 2027 weist unter Punkt 5.1.4. mit dem Titel «För­der­sys­tem wei­ter­ent­wi­ckeln» auf die schwie­ri­ge Si­tua­ti­on der frei­en Szene hin, wenn immer mehr För­der­gel­der mit Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen an In­sti­tu­ti­o­nen ge­bun­den seien. Diese Bei­trä­ge ver­dräng­ten die frei­en Pro­jek­te, und «in die­sem Kon­text ist auch ein Manko an Räu­men für die freie Szene und be­son­ders den Tanz und das The­a­ter in der Stadt St.Gal­len fest­zu­stel­len».

Als «Hand­lungs­feld» de­fi­niert der Kan­ton daher: «In den nächs­ten Jah­ren ist ge­mein­sam mit der Stadt St.Gal­len eine Ver­bes­se­rung der Rah­men­be­din­gun­gen für das freie The­a­ter, be­son­ders in der Stadt St.Gal­len, zu prü­fen – für freie The­a­ter­grup­pen der Ost­schweiz eben­so wie im Aus­tausch mit an­de­ren Städ­ten.»

5 Die ig­Kul­tur Ost

Die In­ter­es­sen­ge­mein­schaft ig­Kul­tur Ost setzt sich für die Be­lan­ge und die Be­dürf­nis­se der Kul­tur­schaf­fen­den, Kul­tur­ver­mitt­le­rin­nen und -ver­mitt­ler und Kul­tur­in­sti­tu­ti­o­nen in der Ost­schweiz ein. Ein­zel­mit­glied sind Kul­tur­schaf­fen­de und Kul­tur­ver­mit­teln­de, Künst­le­rin­nen und Künst­ler aller Spar­ten, die in der Schweiz leben oder einen Bezug zur Schweiz haben sowie Men­schen, die den Ver­eins­zweck un­ter­stüt­zen. Kol­lek­tiv­mit­glied sind Kul­tur­in­sti­tu­ti­o­nen sowie Ver­ei­ne, und sons­ti­ge ju­ris­ti­sche Per­so­nen des pri­va­ten Rechts sowie Kör­per­schaf­ten und Stif­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts, die in der Schweiz aktiv sind oder einen Bezug zur Schweiz haben und den Ver­eins­zweck un­ter­stüt­zen. Hand­lungs­fel­der der IG Kul­tur Ost sind die Ver­net­zung der Mit­glie­der und der kul­tu­rel­len Sze­nen, In­ter­ven­ti­o­nen zur Kul­tur­po­li­tik, Be­ra­tungs­an­ge­bo­te, Stel­lung­nah­men zu kul­tu­rel­len und ge­sell­schaft­li­chen Fra­gen und Lob­by­a­r­beit bei Be­hör­den für die An­lie­gen der Kul­tur in der Ost­schweiz.

Die IG Kul­tur Ost wurde im April 2019 ge­grün­det. Heute zählt sie 265 Ein­zel- und Kol­lek­tiv­mit­glie­der in allen Ost­schwei­zer Kan­to­nen.


6 UM-SCHWUNG

Kurz­kon­zept für eine tem­po­rä­re Dop­pel­nut­zung von UMBAU und Lo­kre­mi­se

Grund­sät­ze

UM-SCHWUNG nutzt für eine drei­jäh­ri­ge Pi­lot­pha­se das Pro­vi­so­ri­um UMBAU und die Lo­kre­mi­se in einer ge­misch­ten, ge­mein­sam ent­wi­ckel­ten Nut­zung von KTSG und frei­er Tanz- und The­a­ter­sze­ne sowie spar­ten­über­gei­fen­den Ko­ope­ra­ti­o­nen.

Ziel ist ein le­ben­di­ger, par­ti­zi­pa­tiv ent­wi­ckel­ter Ver­an­stal­tungs- und Pro­be­be­trieb, der allen In­ter­es­sier­ten zu nie­der­schwel­li­gen Be­din­gun­gen of­fen­steht und mög­lichst brei­te Pu­bli­kums­krei­se ein­be­zieht. Das Pro­gramm in UMBAU und Lo­kre­mi­se er­füllt die An­for­de­run­gen an einen bar­rie­re- und dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Kul­tur­be­trieb.

UM-SCHWUNG ist ein Bei­trag zur Stär­kung der kul­tu­rel­len Teil­ha­be als Auf­trag der kan­to­na­len und städ­ti­schen Kul­tur­för­de­rung – und zum Abbau der Grä­ben zwi­schen eta­blier­ter», d.h. in­sti­tu­ti­o­nell ge­fes­tig­ter Kul­tur und «frei­em» Kul­tur­schaf­fen.

Als be­fris­te­ter Labor-Be­trieb trägt UM-SCHWUNG zur Klä­rung der Be­dürf­nis­se der frei­en Szene und zu ihrer Sicht­bar­keit bei und ist damit ein Schritt hin zum im städ­ti­schen Kul­tur­kon­zept 2020 ver­an­ker­ten «Haus für die Frei­en».

UM-SCHWUNG ver­steht sich als Ort der ge­sell­schaft­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung, des Aus­tau­sches und der Zu­sam­me­n­a­r­beit. Ko­ope­ra­ti­o­nen sind ein selbst­ver­ständ­li­cher Teil der Ar­beit. UM-SCHWUNG ist Labor und Ex­pe­ri­men­tier­raum, Büro und Be­geg­nungs­raum, Pre­mie­re und Work in pro­gress, Ver­net­zung unter Kul­tur­schaf­fen­den und Be­geg­nung mit einem viel­fäl­ti­gen Pu­bli­kum.


Zeit­rah­men
Die Pi­lot­pha­se um­fasst die Spiel­zei­ten 2023/24, 2024/25 und 2025/26. In der ers­ten Spiel­zeit fin­den ver­ein­zel­te Ver­an­stal­tun­gen statt. Par­al­lel dazu wird die Fi­nan­zie­rung, Ku­ra­tie­rung und Pro­gram­mie­rung ge­klärt. Voll im UM-SCHWUNG sind die bei­den nach­fol­gen­den Spiel­zei­ten.


In­hal­te
Das Pro­gramm um­fasst Auf­füh­run­gen, Work­shops, De­bat­ten etc. über alle künst­le­ri­schen Spar­ten hin­weg. Vor­ran­gig soll UM-SCHWUNG den per­for­ma­ti­ven Küns­ten (Tanz, The­a­ter, Per­for­mance, Musik) eine Platt­form bie­ten. Pri­o­ri­tät haben zudem kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen von mi­gran­ti­schen Or­ga­ni­sa­ti­o­nen. Kom­mer­zi­el­le Ver­an­stal­tun­gen zu einem er­höh­ten Mi­et­ta­rif sind mög­lich. Das UM-SCHWUNG-Pro­gramm ist ku­ra­tiert und mo­de­riert und wird im drit­ten Be­triebs­jahr eva­lu­iert.


Trä­ger­schaft
Für den drei­jäh­ri­gen Pi­lot­be­trieb wird ein Ver­ein ge­grün­det, dem Ver­tre­ter:innen der frei­en Szene und von KTSG an­ge­hö­ren. Die Ein­zel­hei­ten sind noch zu re­geln.


Fi­nan­zie­rung
Die Kos­ten für einen sol­chen Pi­lot­be­trieb sind ab­hän­gig von der tech­ni­schen In­fra­s­truk­tur, die nach der re­gu­lä­ren Nut­zung durch KTSG im Som­mer 2023 im Ge­bäu­de ver­blei­ben kann und vom De­tail­kon­zept. Die Be­triebs­kos­ten (In­fra­s­truk­tur, Löhne, Öf­fent­lich­keits­a­r­beit etc.) sind in einem nächs­ten Schritt im De­tail zu eva­lu­ie­ren. Ide­a­le­r­wei­se wer­den die Kos­ten zu je einem Drit­tel von Kan­ton und Stadt St.Gal­len ge­tra­gen, das ver­blei­ben­de Drit­tel wird aus Bei­trä­gen Pri­va­ter fi­nan­ziert.

Herz­li­chen Dank für die Prü­fung un­se­res Ge­suchs. Für Rü­ck­fra­gen und Aus­tausch ste­hen wir gern zur Ver­fü­gung.

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