Kulturpolitik

Kulturdirektion St.Gallen:

Drei Wünsche an die neue St.Galler Kulturministerin Laura Bucher

Die kantonale Kulturpolitik ist grundsätzlich gut im Schuss. Kultur ist als Staatsaufgabe verfassungsmässig verankert, der Kanton hat ein zeitgemässes, wenn auch defensives Kulturfördergesetz, in den meisten Regionen gibt es Kultur-Förderplattformen, die drängendsten Bau-Projekte sind gesichert – der Theaterumbau, das Klanghaus. Und das Amt für Kultur praktiziert eine kontinuierliche und transparente Förderpolitik. Deren Grundhaltung ist: Respekt und Wertschätzung für die Kulturschaffenden. Das ist nicht selbstverständlich.


Der neuen Kul­turdi­rek­to­rin bleibt ers­tens die Auf­ga­be, die sich im Ring­kan­ton St.Gal­len nicht nur in der Kul­tur stellt: die aus­ein­an­der klaf­fen­den In­ter­es­sen zwi­schen dem «Süden» und dem «Nor­den», den Städ­ten und dem «Land» aus­zu­hal­ten und aus­zu­glei­chen. Die Ge­gen­sät­ze sind zum Teil real, zum Teil par­tei­po­li­tisch in­stru­men­ta­li­siert und her­bei­ge­re­det: Da braucht es eine Kul­tur­mi­nis­te­rin, die ver­mit­telt und nicht po­la­ri­siert, wie dies ihr Vor­gän­ger etwa beim Streit um das Klang­haus getan hat.

Eine zwei­te Bau­stel­le für Laura Bu­cher wird sein, dass die Re­gi­on St.Gal­len-Ror­schach-Gos­sau keine Kul­tur­för­der-Or­ga­ni­sa­ti­on hat wie alle an­de­ren Kan­tons­tei­le. Und damit in Sa­chen kan­to­na­le För­de­rung chro­nisch zu kurz kommt. Das muss an­ders wer­den.

Eine drit­te Bau­stel­le ist die Teil­ha­be für alle. Die staat­lich ge­för­der­te Kul­tur kommt bloss einer (wenn auch viel­fäl­ti­gen) Min­der­heit der Men­schen im Kan­ton zu­gu­te. Hier braucht es eine Kul­tur­mi­nis­te­rin mit einem of­fe­nen Ohr für alle Be­völ­ke­rungs­schich­ten.

Das wären noch vor zwei Mo­na­ten die drei Wün­sche an Laura Bu­cher ge­we­sen. Mit und nach Co­ro­na ist nicht alles, aber vie­les dra­ma­tisch an­ders. Die Krise zeigt, was man schon vor­her wuss­te, aber nicht wahr­ha­ben woll­te: Un­zäh­li­ge Kul­tur­schaf­fen­de ar­bei­ten unter pre­kä­ren Be­din­gun­gen und ohne so­zi­a­le Ab­si­che­rung. Die Krise zeigt aber auch: Nicht nur Ge­sund­heit, Bil­dung oder Bau, son­dern auch Kul­tur ist sys­tem­re­le­vant.

Da wird Laura Bu­cher als Kul­tur- wie als So­zi­al­di­rek­to­rin ge­for­dert sein – und mit ihr Re­gie­rung und Pa­r­la­ment: 


Was die Kul­tur nach­hal­tig und nach Co­ro­na erst recht schä­di­gen würde, wären Spa­r­be­feh­le. Die ig­Kul­tur Ost freut sich auf eine stand­fes­te, so­li­da­ri­sche und so­zi­a­le Kul­tur­po­li­tik unter Laura Bu­cher.

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