Verein
01.11.23

Die Arbeit der igKultur Ost

Die igKultur Ost betreibt Kulturpolitik für die Kultur und reagiert gleichzeitig mittels Vernetzung und Beratung auf das steigende Bedürfnis nach Professionalisierung in der «Kultur als Arbeitswelt». Das sind zwei unterschiedliche Ausrichtungen, die einerseits sauber getrennt sein müssen und andererseits wegen ihrer inhaltlichen Berührungspunkte sinnvollerweise unter dem gleichen Dach angesiedelt sind.

Foto: Peter Fuchs


Bei der ig­Kul­tur Ost ge­schieht die Ab­gren­zung zwi­schen kul­tur­po­li­ti­schen Tä­tig­kei­ten und den Ver­net­zungs- und Be­ra­tungs­leis­tun­gen pri­mär über die Fi­nan­zen. So kom­men un­se­re Mit­glie­der mit ihren fi­nan­zi­el­len Bei­trä­gen für die kul­tur­po­li­ti­sche Ar­beit auf, wäh­rend die Be­ra­tungs- und Ver­net­zungs­ak­ti­vi­tä­ten (z.B. im Be­reich «So­zi­a­le Si­cher­heit») mo­men­tan noch gröss­ten­teils mit­tels Stif­tungs- und Kul­tur­för­der­gel­dern fi­nan­ziert wer­den.

Fest steht – die Kul­tur braucht bei­des: Brei­te­re Un­ter­stüt­zung in der Po­li­tik für mehr Trans­pa­renz und Stel­len­wert der vor­herr­schen­den An­lie­gen als auch ein re­si­li­en­tes Kul­tu­r­öko­sys­tem um ihr kre­a­ti­ves Po­ten­ti­al in ge­sell­schaft­li­chen De­bat­ten und Pro­zes­sen voll ent­fal­ten zu kön­nen.

Die kul­tur­po­li­ti­sche Ar­beit ge­schieht al­ler­dings oft noch im Hin­ter­grund. Da ge­hört sie aber ei­gent­lich nicht hin, denn Stel­len­wert be­ginnt mit Sicht­bar­keit und mit Sicht­bar­keit re­sul­tiert kul­tu­rel­le Teil­ha­be. Des­halb gilt es den Hin­ter­grund «nach vorne zu holen».

Ver­net­zung ist auch in der Kul­tur­po­li­tik der Schlüs­sel. Das be­deu­tet kon­kret: Ge­sprä­che, Ver­mitt­lung und Sen­si­bi­li­sie­rung für kul­tu­rel­le An­lie­gen. Diese sind viel­fäl­tig und kom­plex, vor allem weil sie oft in an­de­ren Werte- und Denk­sys­te­men an­ge­sie­delt sind. Das braucht Über­set­zungs­leis­tun­gen und ge­gen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis. Es braucht die Ent­wick­lung einer ge­mein­sa­men «Spra­che».

Die ig­Kul­tur Ost ist in re­gel­mäs­si­gem Aus­tausch mit Po­li­ti­ker*in­nen und mit Kul­tur­för­der­stel­len. Das sind sehr er­gie­bi­ge Tref­fen, wes­halb die­ser Aus­tausch in­ten­si­viert wer­den soll. Wir the­ma­ti­sie­ren dabei po­li­ti­sche Ent­schei­de und ihre Aus­wir­kun­gen auf die Kul­tur, ma­chen auf Miss­stän­de auf­merk­sam oder plat­zie­ren über­ge­ord­ne­te Be­dürf­nis­se und An­lie­gen der Kul­tur. Ak­tu­el­le Bei­spie­le sind: nö­ti­ge Bud­get­er­hö­hun­gen, damit faire Ar­beits­be­din­gun­gen re­a­li­sier­bar wer­den, die Um­set­zung des Teu­e­rungs­aus­glei­ches bei Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen oder der Re­a­li­sie­rungs­pro­zess DAS HAUS (für die freie Szene).

Nicht alles lässt sich in einem per­sön­li­chen Ge­spräch ver­mit­teln. Wir nut­zen des­halb die Ge­le­gen­heit für Stel­lung­nah­men, wenn sich diese bie­tet, z.B. bei der Ver­nehm­las­sung der Kul­tur­bot­schaft des Bun­des oder ak­tu­ell bei der neuen Bi­blio­thek St. Gal­len. Mit­tels Me­di­en­mit­tei­lun­gen kom­men­tie­ren wir zudem kul­tur­po­li­ti­sche Pro­zes­se und sor­gen so dafür, dass die Kul­tur mit einer pro­fes­si­o­nel­len Ex­per­ti­se in po­li­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zes­sen immer mehr wahr­ge­nom­men wird. Kurz­um: Wir blei­ben am Puls des Ge­sche­hens.

Dazu ge­hört auch die Ein­ord­nung und Kon­tex­tu­a­li­sie­rung kul­tu­rel­ler An­lie­gen in ak­tu­el­le ge­sell­schaft­li­che The­men. Hier­bei sind Ver­net­zung, Aus­tausch und Be­ra­tung von zen­tra­lem Stel­len­wert: Im Aus­tausch kön­nen diese The­men im Ple­num dis­ku­tiert, Hal­tun­gen ge­schärft und die An­lie­gen un­se­rer Mit­glie­der sowie nö­ti­ge Trans­for­ma­ti­ons­kom­pe­ten­zen (z.B. im Be­reich der so­zi­a­len oder öko­lo­gi­schen Nach­hal­tig­keit) wei­ter eru­iert wer­den. Letz­te­re wer­den durch die dazu pas­sen­den Be­ra­tungs­leis­tun­gen pra­xis­o­ri­en­tiert be­han­delt und damit ziel­ge­rich­tet auf bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen in der Kul­tur hin­ge­ar­bei­tet.

Das Pro­gramm der ig­Kul­tu­rOst ist also durch kul­tur­po­li­ti­sche und ge­sell­schaft­li­che Im­pul­se ge­prägt, fi­nan­zi­ell zwar von­ein­an­der ent­kop­pelt, doch als Gan­zes auf eine nach­hal­ti­ge und zu­kunfts­o­ri­en­tier­te «Kul­tur als Ar­beits­welt» und damit auch auf eine mög­lichst hohe De­mo­kra­tie­viel­falt aus­ge­rich­tet.

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