Kulturpolitik
12.9.24

Kulturbotschaft: Unverständnis für Entscheid des Nationalrates

Es folgt eine Medienmitteilung der Taskforce Culture vom 11. September 2024

Die Taskforce Culture, ein Zusammenschluss verschiedener Schweizer Kulturverbände und -organisationen, zeigt sich tief besorgt über den Entscheid des Nationalrates zur Kulturbotschaft 2025–2028, im Budget von Pro Helvetia 6.5 Millionen zu streichen. Die Taskforce Culture erwartet, dass der Ständerat Vernunft walten lässt und dem Antrag des Bundesrates zum Durchbruch verhilft.

Die Taskfor­ce Cul­ture hat die De­bat­te zur Kul­tur­bot­schaft 2025–2028 auf­merk­sam ver­folgt. Nach­dem der Bun­des­rat end­lich er­kannt hat, dass es not­wen­dig ist, die Pre­ka­ri­tät im Kul­tur­be­reich an­zu­ge­hen und auch für Kul­tur­schaf­fen­de so­zi­a­le Si­cher­heit zu er­rei­chen, gab es auch in der heu­ti­gen De­bat­te viele er­freu­li­che Be­kennt­nis­se zur Kul­tur. NR Estel­le Revaz zeig­te auf, dass Kul­tur von allen gerne kon­su­miert wird, aber am liebs­ten eben gra­tis. Was mit den Kul­tur­schaf­fen­den pas­siert, so NR Revaz, soll lie­ber hin­ter den Ku­lis­sen blei­ben. Al­ler­dings konn­te sich der Na­ti­o­nal­rat auch nicht zu mi­ni­ma­len Er­höhun­gen des Bud­gets durch­rin­gen. Es war viel von der Pre­ka­ri­tät des Staa­tes die Rede und das Pre­ka­ri­at der Kul­tur­schaf­fen­den war auf ein­mal nicht mehr wich­tig.

Statt­des­sen be­schloss der Na­ti­o­nal­rat in einem völ­lig un­ver­ständ­li­chen Win­kel­zug den Zah­lungs­rah­men von Pro Hel­ve­tia in den Jah­ren 2025–2028 um 6 500 000 CHF zu kür­zen und stellt sich damit gegen die vor­be­rei­ten­de Kom­mis­si­on, den Stän­de­rat und den Bun­des­rat. Der Ent­scheid ist umso we­ni­ger nach­voll­zieh­bar, als dass er vor allem die Kul­tur­schaf­fen­den emp­find­lich trifft.

Kul­tur­schaf­fen­de sind auf die Pro­mo­ti­on im Aus­land und die Un­ter­stüt­zung ihrer in­ter­na­ti­o­na­len Ar­beit an­ge­wie­sen. Die Aus­lands­ak­ti­vi­täten von Pro Hel­ve­tia sind eine not­wen­di­ge Grund­la­ge da­für und schaf­fen die Netz­wer­ke vor Ort, von denen die Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus der Schweiz pro­fi­tie­ren kön­nen. Die Zahl der künst­le­ri­schen Pro­jek­te, die Pro Hel­ve­tia mit ihren Mit­teln un­ter­stüt­zen kann, ist aber auf­grund be­reits er­folg­ter Kür­zun­gen be­reits seit Jah­ren rück­läu­fig.

Dazu kommt, dass der Na­ti­o­nal­rat mit die­sem Ent­scheid die Un­ab­hän­gig­keit der Kul­tur­stif­tung Pro Hel­ve­tia in Frage stellt, eine not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung für deren Hand­lungs­fähig­keit. Bei ihren Ent­schei­dun­gen muss Pro Hel­ve­tia un­ab­hän­gig sein, ohne die Ein­mi­schung po­li­ti­scher Kräf­te. Diese Ein­mi­schung ge­fähr­det nicht nur die in­ter­na­ti­o­na­le Prä­senz der Schweiz, son­dern auch die Glaub­wür­dig­keit der Schwei­zer In­sti­tu­ti­o­nen.

Die Taskfor­ce Cul­ture for­dert den Stän­de­rat auf, bei sei­ner bis­he­ri­gen Hal­tung zu blei­ben. Nach An­sicht der Taskfor­ce Cul­ture ist der Ent­scheid des Na­ti­o­nal­ra­tes falsch und ab­so­lut un­ver­ständ­lich. Er setzt falsche Si­gna­le und ge­fähr­det hoch­klas­si­ge kul­tu­rel­le Tätig­kei­ten und Ak­ti­o­nen und be­straft die Kul­tur­schaf­fen­den!

Wir bit­ten den Stän­de­rat, Ver­ant­wor­tung zu ü­ber­neh­men und ein wich­ti­ges Zei­chen für eine star­ke und le­ben­di­ge Schwei­zer Kul­tur zu set­zen.

Zur Me­di­en­mit­tei­lung

Diese Webseite verwendet Cookies.
Beim Besuch erklären Sie sich mit den Datenschutzbestimmungen einverstanden. Weitere Informationen

Newsletter

Aktuelles zur Kultur in der Ostschweiz!