Kulturpolitik
27.9.24

Kulturbotschaft: Kultur statt Sparen!

Es folgt eine Medienmitteilung der Taskforce Culture vom 27. September 2024

Die Taskforce Culture TFC, ein Zusammenschluss verschiedener Schweizer Kulturverbände und -organisationen, ist erleichtert, dass das Parlament den Vorschlägen des Bundesrats gefolgt ist und den Zahlungsrahmen der Kulturbotschaft 2025–2028 bewilligt hat. Für die Schweizer Kultur ist die Beibehaltung des Zahlungsrahmens entscheidend, gerade auch mit Blick auf die Budgetdiskussion in der Wintersession und die Sparpläne des Bundesrats.

Mit den sechs Hand­lungs­fel­dern, in deren Ent­wick­lung auch die Kul­tur­ver­bän­de ein­be­zo­gen wur­den, steht mit der Kul­tur­bot­schaft 2025–2028 nun ein In­stru­ment zur Ver­fü­gung, den Her­aus­for­de­run­gen der nächs­ten vier Jahre zu be­geg­nen. Be­son­ders er­leich­tert ist die TFC, dass das Pa­r­la­ment den Be­schluss, das Bud­get der Pro Hel­ve­tia um 6,5 Mil­li­o­nen zu kür­zen, zu­rück­ge­nom­men hat. Al­ler­dings hat die TFC mit Ir­ri­ta­ti­on zur Kennt­nis ge­nom­men, dass Pro Hel­ve­tia 2026 die Ak­ti­vi­tä­ten im Pa­laz­zo Tre­vi­san degli Ulivi in Ve­ne­dig ein­stel­len und beim Isti­tu­to Sviz­ze­ro spa­ren will. Sind doch diese bei­den In­sti­tu­ti­o­nen für die Aus­sen­wir­kung des Schwei­zer Kul­tur­schaf­fens von gros­ser Be­deu­tung und das Spa­r­po­ten­zi­al im Ver­hält­nis dazu ge­ring. 

Noch offen ist eine Dif­fe­renz zwi­schen den Räten be­züg­lich An­ru­fungs­me­cha­nis­mus der un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on für his­to­risch be­las­te­tes Kul­tur­er­be. Hier er­hofft sich die TFC, dass auch der Stän­de­rat dem bun­des­rät­li­chen Vor­schlag fol­gen und sich für die ein­sei­ti­ge An­ru­fung aus­spre­chen wird. Mit Blick auf be­ste­hen­de Kom­mis­si­o­nen im Aus­land ist dies der be­währ­te Weg, um faire und ge­rech­te Lö­sun­gen zu fin­den und eine ver­läss­li­che Pra­xis zu ent­wi­ckeln. Zudem er­öff­net die ein­sei­ti­ge An­ru­fung auch für Mu­se­en die Mög­lich­keit, sich in den meist sehr kom­ple­xen und res­sour­cen­in­ten­si­ven Fäl­len pro­ak­tiv an die Kom­mis­si­on zu wen­den, um Fa­ch­ex­per­ti­se in Form von Emp­feh­lun­gen ein­zu­ho­len.

Für eine funk­tio­nie­ren­de Kul­tur­land­schaft und eine ent­spre­chen­de se­ri­öse Pla­nung ist es ent­schei­dend, dass der heute vom Pa­r­la­ment ver­ab­schie­de­te Bud­ge­t­rah­men für 2025–2028 auch so be­ste­hen bleibt. Der Be­richt Gail­lard und die vom Bun­des­rat de­fi­nier­ten Eck­wer­te für das Ent­las­tungs­pa­ket für den Bun­des­haus­halt ent­hal­ten di­ver­se Mass­nah­men, wel­che dem so­eben be­schlos­se­nen Zah­lungs­rah­men zur Kul­tur­bot­schaft wi­der­spre­chen. Das ge­for­der­te Null­wachs­tum in der Kul­tur­bot­schaft ist eine ver­steck­te Spar­mass­nah­me zu Las­ten der Kul­tur. Auch an­de­re Mass­nah­men im Be­richt Gail­lard wür­den Kür­zun­gen für den Kul­tur­be­reich, bei­spiels­wei­se in der Ju­gend­för­de­rung, nach sich zie­hen. Un­ge­wiss ist, wie sich diese Spa­r­plä­ne des Bun­des­rats in Zu­kunft auf die Schwei­zer Kul­tur aus­wir­ken wer­den. Hilf­reich ist dazu ein Hin­weis des Eu­ro­pä­i­schen Pa­r­la­ments, der grund­sätz­lich gegen Kür­zun­gen im Kul­tur­be­reich spricht: Der Be­richt In­cre­a­sing Eu­ro­pean added value in an age of glo­bal chal­len­ges des Eu­ro­pean Pa­r­lia­men­ta­ry Re­sea­rch Ser­vice schätzt, dass jeder Euro, der in den eu­ro­pä­i­schen Kul­tur- und Kre­a­tivsek­tor in­ves­tiert wird, eine Ren­di­te von bis zu 11 € des BIP er­zielt. In Kul­tur in­ves­tie­ren ist also in jedem Fall eine bes­se­re Idee, als Spa­ren!

(https://www.eu­r­o­pa­rl.eu­r­o­pa.eu...(2023)734690_EN.pdf , Seite 186/187).

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Über die Taskfor­ce Cul­ture: taskfor­ce­cul­ture.ch

Die Kern­grup­pe der Taskfor­ce Cul­ture: Ste­fan Brei­ten­mo­ser (SMPA – Swiss Music Pro­mo­ters As­so­cia­ti­on), Sa­lo­me Hor­ber (Ciné­suis­se – Da­ch­ver­band der Schwei­ze­ri­schen Film- und Au­dio­vi­si­ons­bran­che), Ivet­te Djo­no­va (Pro­Ci­ne­ma – Schwei­ze­ri­scher Ver­band für Kino und Film­ver­leih), San­dra Künzi (t. The­a­ter­schaf­fen Schweiz), Cor­ne­lia Me­ch­ler (A*dS – Au­to­rin­nen und Au­to­ren der Schweiz), Alex Mesz­mer (Suiss­e­cul­ture), Diego Da­hin­den (PETZI – Ver­band Schwei­zer Mu­sik­clubs und Fes­ti­vals), Etrit Has­ler (Suiss­e­cul­ture So­cia­le), Ros­ma­rie Qua­dran­ti (+cul­tu­ra), Cé­ci­le Drexel (SON­ART – Mu­sik­schaf­fen­de Schweiz), Jürg Ruch­ti (SSA – So­ciété Suisse des Au­teurs, so­ciété coopéra­ti­ve), Mi­chel Kaep­pe­li (Swiss Game De­vel­opers As­so­cia­ti­on SGDA), Beat Sant­schi (SMV – Schwei­ze­ri­scher Mu­si­ker­ver­band, die Schwei­zer Mu­si­ker*in­nen­ge­werk­schaft), San­dra Tin­ner (SMR - Schwei­zer Mu­si­krat), Re­gi­ne Helb­ling (Vis­ar­te – Be­rufs­ver­band vi­su­el­le Kunst Schweiz), Ka­tha­ri­na Kor­suns­ky (VMS - Ver­band der Mu­se­en der Schweiz)

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