Kulturpolitik
01.7.25

Ein Aufschrei aus der Kultur!

Es steht fest: Für den Bundesrat braucht es die Kultur in der Schweiz nicht mehr. Die Kultur ist für ihn schlicht eine Quantité négligeable,deren Mittel in jedem Fall gekürzt werden können. Es folgt eine Medienmitteilung der Taskforce Culture, ein sparten- und verbandsübergreifender Zusammenschluss von über 100 Schweizer Kulturverbänden und -organisationen, von der auch die igKultur Ost Teil ist.

Me­di­en­mit­tei­lung der Taskfor­ce Cul­ture vom 27. Juni 2025 La (cul­ture) Suisse n’éxis­te pas! Ein Auf­schrei aus der Kul­tur! 

Nach die­ser Woche steht fest: Für den Bun­des­rat braucht es die Kul­tur in der Schweiz nicht mehr. Die Kul­tur ist für ihn schlicht eine Quan­ti­té nég­li­ge­a­ble, deren Mit­tel in jedem Fall ge­kürzt wer­den kön­nen. Bi­la­te­ra­le III - die Kul­tur kommt nicht vor! Bei­tritt zu Crea­ti­ve Eu­ro­pe - auf den St. Nim­mer­leins­tag ver­scho­ben! Alle Kür­zun­gen für den Kul­tur­be­reich im so­ge­nann­ten Ent­las­tungs­pa­ket 27, auch die ver­steck­ten: Bei­be­hal­ten! Eine Lan­des­ausstel­lung nach 2027: Kann man ma­chen, - aber Geld gibt es dafür nicht! 

Die Kür­zun­gen im Kul­tur­be­reich be­dro­hen nicht nur die Viel­falt und In­no­va­ti­ons­kraft der Schwei­zer Kul­tur, son­dern schwä­chen auch ge­zielt die ge­sell­schaft­li­che Re­si­li­enz – in einer Zeit, in der diese Stär­ke stra­te­gisch wich­ti­ger denn je ist. Die Taskfor­ce Cul­ture, ein spar­ten- und ver­bands­über­grei­fen­des Netz­werk von über 100 Schwei­zer Kul­tur­ver­bän­den und -or­ga­ni­sa­ti­o­nen ist em­pört dar­über, wie kon­se­quent die For­de­run­gen aus dem Kul­tur­be­reich ein ums an­de­re Mal igno­riert wer­den, wäh­rend gleich­zei­tig die Schwei­zer Kul­tur ka­putt­ge­spart wird! 


Kul­tur­po­li­tik ist Si­cher­heits­po­li­tik: Weit­sicht statt Spar­dik­tat 

Kul­tur ist kein Ne­ben­schau­platz. Sie trägt zu Bil­dung, Iden­ti­tät, In­no­va­ti­ons­kraft und in­ter­na­ti­o­na­ler Ausstrah­lung der Schweiz bei. Ge­ra­de an­ge­sichts hy­bri­der Be­dro­hun­gen und ge­sell­schaft­li­cher Po­la­ri­sie­rung mahnt die Taskfor­ce Cul­ture: Der Schutz kul­tu­rel­ler In­fra­s­truk­tu­ren ist eine In­ves­ti­ti­on in die de­mo­kra­ti­sche Wi­der­stands­fä­hig­keit des Lan­des. Die ge­plan­ten Ein­spa­run­gen be­dro­hen kul­tu­rel­le Bil­dung, in­ter­na­ti­o­na­le Ko­ope­ra­ti­o­nen und die kre­a­ti­ve Wirt­schaft – genau jene Be­rei­che, die der Schweiz auch in schwie­ri­gen Zei­ten Sta­bi­li­tät und Dy­na­mik si­chern. 


Zi­ta­te Taskfor­ce Cul­ture 

«Wer heute an der Kul­tur spart, ris­ki­ert mor­gen den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt», so die Taskfor­ce Cul­ture. 

 «In einer Zeit, in der Re­si­li­enz zur här­tes­ten Wäh­rung wird, darf die Schweiz nicht am falschen Ende spa­ren. Kul­tur ist keine Sub­ven­ti­on, son­dern stra­te­gi­sches Ka­pi­tal.» 

«Kul­tur ist wie die Grund­la­gen­for­schung un­se­rer Ge­sell­schaft. Ihr un­mit­tel­ba­rer Nut­zen lässt sich oft nicht in Zah­len fas­sen – doch lang­fris­tig ist sie un­ver­zicht­bar für den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt, die de­mo­kra­ti­sche Re­si­li­enz und die kre­a­ti­ve Er­neu­e­rung. Kurz­fris­tig ist kein Ge­winn zu er­war­ten, pri­va­te In­ves­to­ren blei­ben aus. Des­halb braucht es den Staat. Wenn die­ser sich zu­rück­zieht, ris­ki­ert er, das Fun­da­ment für zu­künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen und Wert­schöp­fung zu zer­stö­ren.» 


Die Schweiz auf dem Prüf­stand – Kul­tur als Ver­zichts­mas­se? 

Das Ent­las­tungs­pa­ket 27 ist mehr als eine Spar­run­de – es ist ein Lack­mus­test für die ge­sell­schaft­li­che Vi­si­on un­se­res Lan­des. Will die Schweiz auch künf­tig eine of­fe­ne, viel­fäl­ti­ge und re­si­li­en­te De­mo­kra­tie blei­ben? Oder si­gna­li­siert sie, dass Kul­tur ver­zicht­bar ist, wenn es fi­nan­zi­ell eng wird? 

Die Taskfor­ce Cul­ture warnt: Wer jetzt bei der Kul­tur kürzt, spart an der falschen Stel­le. Es braucht In­ves­ti­ti­o­nen in kul­tu­rel­le Teil­ha­be, so­zi­a­le Ko­hä­si­on und kre­a­ti­ve Zu­kunfts­kraft, – aber si­cher kei­nen Abbau. Denn der Ver­zicht auf Kul­tur ist immer auch ein Ver­zicht auf Zu­sam­men­halt, In­no­va­ti­on und Iden­ti­tät. 


For­de­run­gen im Über­blick 

Mehr zur voll­stän­di­ge Stel­lung­nah­me zum Ent­las­tungs­pa­ket 27 der Taskfor­ce Cul­ture.


Kon­tak­te 

Für de­tail­lier­te Aus­künf­te und Rü­ck­fra­gen ste­hen wir gerne unter taskfor­ce@­suiss­e­cul­ture.ch zur Ver­fü­gung, oder: 

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Über die Taskfor­ce Cul­ture

Die Taskfor­ce Cul­ture ist ein spar­ten- und ver­bands­über­grei­fen­der Zu­sam­menschluss von über 100 Schwei­zer Kul­tur­ver­bän­den und -or­ga­ni­sa­ti­o­nen. Sie wurde wäh­rend der Covid-19-Krise ge­grün­det, um ge­mein­sa­me kul­tur­po­li­ti­sche In­ter­ven­ti­o­nen zu bün­deln, und hat sich seit­her als zi­vil­ge­sell­schaft­li­che Stim­me für die An­lie­gen der Kul­tur eta­bliert. Die Taskfor­ce Cul­ture ver­steht Kul­tur als sys­tem­re­le­van­ten Be­stand­teil einer de­mo­kra­ti­schen, in­no­va­ti­ven und wi­der­stands­fä­hi­gen Ge­sell­schaft. 

Die Kern­grup­pe der Taskfor­ce Cul­ture 

Ni­co­le Beut­ler (Al­lian­ce Par­ti­moi­ne), Ste­fan Brei­ten­mo­ser (SMPA – Swiss Music Pro­mo­ters As­so­cia­ti­on), Diego Da­hin­den (PETZI – Ver­band Schwei­zer Mu­sik­clubs und Fes­ti­vals), Ivet­te Djo­no­va (Pro­Ci­ne­ma – Schwei­ze­ri­scher Ver­band für Kino und Film­ver­leih), Cé­ci­le Drexel (SON­ART – Mu­sik­schaf­fen­de Schweiz), Etrit Has­ler (Suiss­e­cul­ture So­cia­le), Re­gi­ne Helb­ling (Vis­ar­te – Be­rufs­ver­band vi­su­el­le Kunst Schweiz), Sa­lo­me Hor­ber (Ciné­suis­se), Mi­chel Kaep­pe­li (Taskfor­ce Cul­ture), San­dra Künzi (t. The­a­ter­schaf­fen Schweiz), Cor­ne­lia Me­ch­ler (A*dS – Au­to­rin­nen und Au­to­ren der Schweiz), Alex Mesz­mer (Suiss­e­cul­ture), Ros­ma­rie Qua­dran­ti (cul­tu­ra), Jürg Ruch­ti (SSA – So­ciété suisse des au­teurs), Beat Sant­schi (SMV – Schwei­ze­ri­scher Mu­si­ker­ver­band, die Schwei­zer Mu­si­ker*in­nen­ge­werk­schaft), Isa­bel­la Spi­rig (Danse Suisse – Be­rufs­ver­band für Tanz) Roman Stei­ner (SBV - Schwei­ze­ri­scher Büh­nen­ver­band), My­ri­am Stucki (VMS – Ver­band der Mu­se­en der Schweiz), San­dra Tin­ner (SMR – Schwei­zer Mu­si­krat).

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